Unterschiede in Stadt & Land

Die Voraussetzungen für eine nachhaltige Mobilität in Deutschland sind unterschiedlich: Während in Städten dank dichter ÖPNV-Netze und größerer Akzeptanz für alternative Mobilitätskonzepte schnellere Fortschritte in Sachen Verkehrswende zu verzeichnen sind, fehlen im ländlichen Raum oft Infrastruktur und praktikable Alternativen zum Auto. Doch auch hier ist Veränderung zu beobachten.  

Kein Großstadt-Phänomen

Die Hälfte (52 %) aller kleinen Mittelstädte (20.000 bis 50.000 Einwohner) haben ein Angebot zum Autoteilen. Außerdem gibt es in 870 Orten mit weniger als 20.000 Einwohnern Carsharing-Autos. 


32% 

... der Deutschen leben in großen Städten (mehr als 100.000 Einwohner). Der größere Teil der Bevölkerung ist in kleineren und mittleren Städten oder auf dem Land zu Hause. (Quelle: Statista/Destatis)


Bis 2030 

… soll jeder zweite Stadtbus elektrisch fahren, dafür hat das Verkehrsministerium 1,24 Milliarden Euro an Fördermitteln eingeplant. Ende 2023 betrug der Anteil von E-Bussen an den Stadtbussen im deutschen ÖPNV allerdings laut einer Studie von PwC nur 7,5 Prozent.

In Europa haben mehrere große Städte eine City-Maut eingeführt, um den innerstädtischen Verkehr zu regulieren und die Umweltbelastung zu reduzieren. 
Hier drei Beispiele:

London

Im Zentrum emissionsunabhängige „Congestion Charge“ tagsüber 15 britische Pfund (ca. 18 Euro) pro Tag für die Einfahrt; plus emissionsabhängige „Ultra Low Emission Zone“ (Umweltzone) in allen Bezirken uhrzeitunabhängig 12,5 britische Pfund (ca. 15 Euro) pro Tag für Fahrzeuge schlechter als Euro 4 für Benziner, Euro 6 für Diesel).


London

Im Zentrum emissionsunabhängige Congestion Charge tagsüber 15 britische Pfund (ca. 18 Euro) pro Tag für die Einfahrt; plus emissionsabhängige „Ultra Low Emission Zone“ (Umweltzone) in allen Bezirken uhrzeitunabhängig 12,5 britische Pfund (ca. 15 Euro) pro Tag für Fahrzeuge schlechter als Euro 4 für Benziner, Euro 6 für Diesel).


Mailand

Im Innenstadtbereich Umweltzone „Area C“, Gebühren von 5 Euro pro Tag für die Einfahrt; Zufahrtsbeschränkungen für emissionsstarke Fahrzeuge (Fahrzeuge schlechter als Euro 4 für Benziner, Euro 6 für Diesel). 

Mailand

Im Innenstadtbereich Umweltzone „Area C“, Gebühren von 5 Euro pro Tag für die Einfahrt; Zufahrtsbeschränkungen für emissionsstarke Fahrzeuge (Fahrzeuge schlechter als Euro 4 für Benziner, Euro 6 für Diesel). 


Stockholm

Die „Trängselskatt“ gilt für bestimmte Zonen der Stadt zu festgelegten Zeiten an Werktagen, emissionsunabhängig. Die Gebühr variiert nach Tageszeit zwischen 11 SEK und 45 SEK (ca. 1-4 Euro) pro Passage. 


Stockholm

Die „Trängselskatt“ gilt für bestimmte Zonen der Stadt zu festgelegten Zeiten an Werktagen, emissionsunabhängig. Die Gebühr variiert nach Tageszeit zwischen 11 SEK und 45 SEK (ca. 1-4 Euro) pro Passage. 


Mehr ÖPNV-Nutzung durch Deutschlandticket

Nach den Zahlen des Statistischen Bundesamtes waren im ersten Halbjahr 2024 in Deutschland rund sechs Prozent mehr Fahrgäste im Linienverkehr mit Bussen und Bahnen unterwegs als im Vorjahreszeitraum. Die Statistiker führen den Anstieg unter anderem auf das am 1. Mai 2023 eingeführte Deutschlandticket zurück. 

13 Millionen Deutsche 

… nutzten 2024 das Deutschlandticket, so eine Angabe des Verkehrsministeriums. Mit der Preiserhöhung von 49 auf 58 Euro zum 1. Januar rechneten Verkehrsforscher mit zwei bis drei Millionen weniger Nutzern; deutschlandweite Zahlen liegen bisher noch nicht vor, verschiedene regionale Verkehrsbetriebe beobachteten keine vermehrten Kündigungen

13 Millionen Deutsche 

… nutzten 2024 das Deutschlandticket, so eine Angabe des Verkehrsministeriums. Mit der Preiserhöhung von 49 auf 58 Euro zum 1. Januar rechneten Verkehrsforscher mit zwei bis drei Millionen weniger Nutzern; deutschlandweite Zahlen liegen bisher noch nicht vor, verschiedene regionale Verkehrsbetriebe beobachteten keine vermehrten Kündigungen


Mehr Verkehr nach Bedarf

Um den öffentlichen Nahverkehr flexibler zu gestalten, gewinnen in ländlichen Gebieten Bedarfsverkehr wie Rufbusse oder On-Demand-Shuttles an Bedeutung. Seit der 2021 beschlossenen Novelle des Personenbeförderungsgesetzes ist die Zahl der On-Demand-Projekte laut Verkehrsverbund VDV sprunghaft gestiegen

Regionale Berichte belegen ebenfalls einen positiven Trend: So verzeichnete beispielsweise der ILSE-Bus in der Mecklenburgischen Seenplatte im Jahr 2024 rund 20.000 Fahrgäste, was einer Verdopplung der Nutzerzahlen zu 2023 entspricht. Im Kreis Rheingau-Taunus hat sich die Zahl der Nutzer:innen seit 2021 fast verfünffacht, 2024 haben schätzungsweise 200.000 Personen die Angebote genutzt.


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