RATGEBER

Von Ostern bis Oktober sollen Autofahrer mit Sommerreifen fahren, lautet die Faustformel seit Jahrzehnten. Aber ist das überhaupt noch aktuell?

Das Problem mit Faustformeln: Sie bieten eine schnelle und einfache Orientierung, lassen jedoch wichtige Details und spezifische Gegebenheiten unberücksichtigt. Weil Ostern 2025 auf ein besonders spätes Datum (20.4.) fällt, sollte man den periodischen Reifenwechsel nicht stur nach der Formel „Von O bis O“ terminieren, sondern von Wetterbedingungen abhängig machen: Ist kein Frost in Sicht und liegen die Temperaturen kontinuierlich deutlich im Plusbereich, empfiehlt sich der Wechsel auf Sommerbereifung. Winterreifen bieten bei negativen und einstelligen Temperaturen die beste Leistung. Je wärmer es wird, desto schlechter die Bremswirkung, zudem steigt der Verschleiß. Wann genau der passende Zeitpunkt ist, variiert eben von Region zu Region und Jahr zu Jahr.  

Lagern die Sommerreifen auf Felgen in der Garage, kann man den Wechsel mit dem passenden Werkzeug und handwerklichem Geschick selbst durchführen. Andernfalls sollten Autofahrer sich frühzeitig um einen Werkstatttermin kümmern, üblicherweise kommt es in der Hochzeit zu Engpässen. Müssen neue Reifen her, plant man Vorlauf ein, falls sie mit Wartezeit bestellt werden müssen.

ACV BERÄT MIT REIFENTEST 

Vorsicht vor Billigreifen! Beim Kauf sollten Autofahrer der Expertise eines Fachmanns vertrauen oder Reifentests zu Rate ziehen. Ihr ACV berät sie mit dem Sommerreifentest der Fachzeitschrift „Auto Motor und Sport“ – einfach hier klicken: 

Reifentest auf acv.de

Wer nur den nackten Reifen kauft, muss ihn von einer Werkstatt auf die Felge ziehen und auswuchten lassen. Vermeintlich günstige Angebote relativieren sich schnell, wenn der Monteur am Wohnort höhere Preise nimmt, als wenn er selbst die Pneus besorgt. Spezialseiten für den Reifenkauf im Internet haben oft Werkstattpartner vor Ort. Auch an die Entsorgung der Altreifen sollte man denken; Fachbetriebe übernehmen das in der Regel für ihre Kunden. 

SENKRECHT ODER WAAGERECHT LAGERN
Wer zuhause keinen Platz hat, lässt die Winterreifen dann gleich dort einlagern. Ansonsten übersommern die Pneus am besten in Keller oder Garage. Vor dem Einlagern sollte der Luftdruck um 0,5 bar gegenüber der Herstellervorgabe erhöht werden, um Druckverlust während der Lagerung auszugleichen. Reifen auf Felge werden am besten übereinander aufbewahrt beziehungsweise in Wandhalterungen oder Felgenbäumen. Ohne Felgen werden die Pneus senkrecht an die Wand gelehnt.

EINFAHREN NÖTIG?
Beim Vulkanisieren im Werk werden neue Reifen mit einem silikonähnlichen Trennmittel eingesprüht, damit sie nicht an ihrer Form festkleben. Es führt aber auch zu vermindertem Halt auf Asphalt. Erst nach 200 bis 300 Kilometern ist die Beschichtung verschwunden, zudem greift die leicht aufgeraute Reifenoberfläche besser.  

Elektroauto-Ladepreise 

Von Kostentransparenz aktuell keine Spur: Die Kosten pro Kilowattstunde schwanken je nach Ladesäule und Anbieter. Daran liegt es und das können Sie tun.  

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Günstige Gebrauchte

Es muss nicht immer neu sein: fünf bezahlbare Gebrauchtwagen zwischen 6 und 7 Jahren, die im „TÜV Report“ gut abschneiden. 

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  Fragen an
unsere Experten

Von Technik bis Reise, von Verkehrssicherheit bis Klima: An dieser Stelle beantwortet unser Expertenrat regelmäßig Ihre Fragen rund um alle Themen der modernen Mobilität.

VERSICHERUNGEN

Unser 20-jähriger Sohn hat das Mountainbiken als neue Leidenschaft entdeckt. Welcher Versicherungsschutz ist ratsam, wenn er sich oder andere verletzt? 

Marion Reinhard

Alexander Erpenbach, DEVK-Versicherungsexperte: Eine private Unfallversicherung ist wichtig, um Ihren Sohn bei Freizeitunfällen wie einem Mountainbike-Sturz abzusichern. Wir bieten eine umfassende Kapital- und Rentenleistung bei Invalidität und Zusatzleistungen wie eine Soforthilfe bis zu 10.000 Euro. devk.de/unfallversicherung Unverzichtbar ist eine private Haftpflichtversicherung für den Fall, dass Dritte zu Schaden kommen – etwa bei einem Zusammenstoß mit anderen Radfahrern. Sie übernimmt Behandlungskosten, Schadenersatz und sogar den Verdienstausfall, wenn der Geschädigte aufgrund der Verletzung seine berufliche Tätigkeit nicht ausüben kann. Die DEVK bietet mit einer Deckungssumme von 100 Millionen Euro eine sehr hohe Absicherung. 


REISE
Tommy Nehmann aus Papenburg fragt: Welche Länder bieten gute Möglichkeiten für nachhaltiges Reisen? 

Lothar Rüssmann, Geschäftsführer des Reisebüros Frenzen: Immer mehr Reisende wollen ihren Urlaub möglichst sozial verträglich, ressourcenschonend und umweltfreundlich gestalten. Besonderer Wert auf nachhaltigen Tourismus gelegt wird beispielsweise in Schweden und Norwegen, mit umweltfreundlichen Unterkünften und CO₂-neutralen Transportmitteln. Costa Rica gilt als Vorreiter in Lateinamerika und punktet mit Naturschutzprojekten und Öko-Lodges. In Mitteleuropa setzen u. a. Länder wie Österreich oder Slowenien auf nachhaltige Konzepte, mit Zugänglichkeit zu öffentlichen Verkehrsmitteln und regionalen Produkten. Wichtig ist, lokale Anbieter zu unterstützen, um Umweltbelastung und ökologischen Fußabdruck zu minimieren.

TECHNIK
Annika Hell aus Leonberg fragt: Darf ich mein E-Auto bei Gewitter aufladen? 

Johannes Kautenburger, KÜS-Prüfingenieur: Ladestationen und Wallboxen verfügen über Isolierung, Schutzschalter und Überspannungsschutz, die möglichen Schäden bei einem Blitzeinschlag vorbeugen. Die Erdung stellt zudem sicher, dass Strom nur in den Boden abfließt. Die Gefahr von Stromschlägen besteht also bei intakten Geräten nicht. Daher ist das Laden von E-Autos auch bei einem Gewitter grundsätzlich möglich. Der Mensch neben dem Auto ist nicht geschützt, daher sollte man das An- und Abstöpseln während eines Gewitters vermeiden. 

UNFALLFORSCHUNG
Anette Simmer aus Wernigerode fragt: Ich habe gelesen, dass man mit einem Pedelec häufig schwerer verunfallt als mit einem normalen Fahrrad. Stimmt das?  

Kirstin Zeidler, Leiterin der Unfallforschung der Versicherer:  2023 kamen bei Pedelec-Unfällen laut Statistischem Bundesamt mehr Menschen ums Leben (7,9 pro 1.000 Unfälle) als bei Unfällen mit nichtmotorisierten Fahrrädern (3,6). Dies liegt auch am höheren Durchschnittsalter der Pedelec-Fahrer, da Ältere ein höheres Risiko haben, sich bei Stürzen schwerer oder tödlich zu verletzen. Pedelecs sind schwerer, beschleunigen stärker und sind daher nicht so leicht zu handhaben wie klassische Fahrräder. Wenn Sie sich ein Pedelec anschaffen, ist ein Fahrsicherheitstraining zu empfehlen, um den Umgang in sicherer und kontrollierter Umgebung zu üben. Für schwere und schnellere Räder wie Pedelecs ist ein ABS-System gut, das ein Überbremsen verhindert und die Beherrschbarkeit verbessert. Dringend zu empfehlen ist ein Helm, er hilft, schwere Kopfverletzungen zu vermeiden. 

VERKEHRSRECHT

Ich plane, mein Auto zu verkaufen, möchte aber nicht haften. Wie mache ich das?

Benjamin Friede


Christopher Hutz, Rechtsanwalt des ACV Partners KLUGO: Um Ihr Auto ohne Haftung zu verkaufen, erstellen Sie einen schriftlichen Kaufvertrag, der von beiden Parteien unterschrieben wird. Verwenden Sie ein standardisiertes Muster, z. B. vom ACV. Integrieren Sie einen Haftungsausschluss für Sachmängel, indem Sie formulieren, dass das Fahrzeug „wie gesehen“ und „unter Ausschluss jeglicher Sachmängelhaftung“ verkauft wird. Beachten Sie, dass private Verkäufer dennoch für bestimmte Defekte haften können (vgl. BGH-Urteil VIII ZR 161/23). Dokumentieren Sie den Fahrzeugzustand bei Übergabe in einem Übergabeprotokoll, das vom Käufer bestätigt wird. Melden Sie das Fahrzeug vor der Übergabe ab oder vereinbaren Sie, dass der Käufer dies erledigt. Bestehen Sie auf Barzahlung oder eine sichere Zahlungsmethode, bestätigen Sie den Erhalt im Vertrag. Musterkaufvertrag des ACV abrufbarunter acv.de/kontakt-hilfe/formulare-dokumente

Technik

Johannes Kautenburger, Prüfingenieur der Sachverständigen-Organisation KÜS

Unfallforschung

Kirstin Zeidler, Leiterin der Unfallforschung der Versicherer

Verkehrsrecht

Christopher Hutz, Rechtsanwalt bei KLUGO


Versicherungen

Alexander Erpenbach, DEVK-Versicherungsexperte


Verkehrssicherheit

Seema Mehta, Sprecherin des Deutschen Verkehrs-sicherheitsrates

Reise

Lothar Rüssmann, Geschäftsführer des Reisebüros Frenzen in Köln

Verkehr in Europa

Günther Schweizer, Vizepräsident des EAC European Automobile Clubs

Motorsport

Andreas Pfister, Rennfahrer und Leiter ACV Sport

Fragen an unsere Experten

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